Das Setting
Vorgelegt wird ein flacher Holzkasten, ausgestrichen mit Ton: das Tonfeld. Daneben steht eine Schale mit Wasser bereit. Es gibt keine spezifische Handlungsanweisung, sondern nur die Anregung, das Feld mit den Händen wahrzunehmen. Erwachsene arbeiten meist mit geschlossenen Augen, damit der Tastsinn sich frei entfalten kann. Kinder folgen ihren Bedürfnissen mit offenen Augen und lassen Figuren und Geschichten entstehen.
Das Tonfeld kann mit den Händen wahrgenommen, ertastet, erfahren werden. Das formbare Material lädt ein zu Erprobungen, es nimmt jede Berührung auf und stellt sich für unendliche Möglichkeiten zur Verfügung. Das begrenzte Feld vermittelt den wahrnehmenden Händen Halt, die ebene Fläche bietet freien Raum. Gestalt entsteht aus der Bewegung der Hände, die ihre Spuren im Ton hinterlassen. Die Präsenz eines ausgebildeten Begleiters ist entscheidend, der in der richtigen Weise anspricht und hilft, den Bewegungsprozess der Hände wahrzunehmen und zu verstehen.
Die Methode stellt mit ihrem Setting die drei Grundelemente menschlicher Entwicklung bereit: Da ist einerseits das Tonfeld – gleichsam die Welt – als etwas Greif- und Begreifbares. Andererseits sind da die Hände mit ihrem ganzen Lebenspotential und ihrem Drang zum Handeln und Greifen. Der Entfaltungsprozess dieser Begegnung wird unterstützt und bestätigt durch ein menschliches Du.
